REZENSION: My Kind Of Michael, Pulse Festival, New Wolsey Theatre ✭✭✭✭

Paul T Davies rezensiert Nick Cassenbaum in My Kind Of Michael im Rahmen des Pulse Festival 2019 im New Wolsey Theatre.

My Kind of Michael.

Pulse Festival, New Wolsey Theatre/Colchester Arts Centre.

5. Juni 2019

4 Sterne

Michael Barrymore war in den 1980er, 90er und frühen 2000er Jahren ein großer Star, einer der bestbezahlten Prominenten im Fernsehen, mit Hits wie Strike It Lucky und My Kind of People. Auf dem Höhepunkt seines Ruhms outete er sich, und der Mediendruck auf ihn wuchs. Im Jahr 2001 war er in einen hochkarätigen Skandal verwickelt, als ein Mann nach einer Party in seinem Haus tot in seinem Pool aufgefunden wurde. Seine Karriere erholte sich nie davon. Nick Cassenbaum war ein Kind, als seine geliebte Nana Sylvie ihm ein Band mit Barrymores besten Clips zu Weihnachten schenkte und ihn als den Unterhalter der Familie erkannte. Diese Show ist daher eine liebevolle Hommage an Barrymore, aber auch an eine Zeit, in der sich Familien vor dem Fernseher versammelten, um Unterhaltungsshows zu sehen, die Generationen zusammenbrachten.

Nick ist ein warmer, großzügiger Gastgeber und verwendet das Spielshow-Format, um uns die Geschichte seiner Liebe zu Barrymore zu erzählen. Zusammen mit dem Musiker Andy Kelly gab es viel Publikumsbeteiligung, die sich nie bedrohlich anfühlte - vom Erraten der Titelmelodie bis zum „CelebriTREE“. Er nutzt das Strike It Lucky-Format, um die schlechten Lebensentscheidungen zu demonstrieren, die Barrymore getroffen hat. Dies bietet eine Plattform, um das Ende seiner Karriere respektvoll zu betrachten und enormes Mitgefühl für die Familie des verstorbenen Stuart Lubbock zu zeigen. Es lässt einen die Art und Weise neu beurteilen, wie die Medien Stars niedermachen, wenn sie fallen, und wirft auch Fragen zur Klasse auf - wurde Barrymore bestraft und wird immer noch bestraft, weil er aus der Arbeiterklasse stammte, der Arbeiterklasse gefiel und keine Oxbridge-Ausbildung hatte? Ganz zu schweigen von den homophoben Anfeindungen, die er erhielt, die auch auftraten, als Cassenbaum versuchte, diese Show in Edinburgh zu verkaufen, wobei vieles davon von dem, was wir als „liberale Elite“ bezeichnen, kam.

Wie in seiner vorherigen Arbeit, Bubble Schmeisis, verwendet Cassenbaum seine Familiengeschichte, um eine sehr persönliche Geschichte zu erzählen, und seine Beziehung zu seiner Nana Sylv wird wunderschön dargestellt (was für ein Charakter sie war!), voller Zuneigung und Liebe, und dieser Aspekt war für mich der Höhepunkt der Show. Es ließ mich daran denken, wie ich mit meiner Familie Morecambe and Wise schaute, und wir alle bei Eric und Ernie lachten, und ich denke, heute sind es Shows wie Strictly, die Familien zusammenbringen. Wenn das alles ein bisschen schwer klingt, dann ist es das nicht. Dies ist eine unterhaltsame Show, die geschickt von Cassenbaum und Danny Braverman kreiert wurde und viel tiefer geht als ein Tribute-Act für einen komplizierten Star, nostalgisch und unterhaltsam und ein Abend in hervorragender Gesellschaft. My Kind of Show!

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