REZENSION: What A Carve Up! Barn Theatre Online-Streaming ✭✭✭

Paul T Davies rezensiert die Online-Präsentation What A Carve Up!, basierend auf dem Roman von Jonathan Coe und adaptiert von Henry Filloux-Bennett, die bis zum 29. November online gestreamt wird.

Tamsin Outhwaite und Fiona Button. What A Carve Up!

Online-Streaming

3 Sterne

ONLINE BUCHEN

Basierend auf dem Roman von Jonathan Coe bringt Henry Filloux-Bennetts Adaption das Thema auf den neuesten Stand, indem sie die aktuelle politische Landschaft und die Covid-Krise integriert. Im Januar 1991 werden sechs Mitglieder der korruptesten und toxischsten Familien, die Winshaws, ermordet aufgefunden. Es gibt nur einen Verdächtigen, einen erfolgreichen Schriftsteller, Michael Owen, der die korrupte Familie untersucht und eine Geschichte über sie zusammenstellt. Doch sein Sohn, Michael, glaubt an die Unschuld seines Vaters und präsentiert seine eigenen Nachforschungen und Ermittlungen. Die Tatsache, dass die Familie „schlimmer als die Murdochs“ ist, ermöglicht es, das Material zu aktualisieren. Da mir Coes Roman nicht vertraut war, ließ mich die Werbung ein bisschen an ein Krimi-Dinner im Salon denken, aber es ist viel mehr als das. Tatsächlich zeigt es, dass der Kapitalismus uns alle zerstört und dass die Milliardäre uns nicht retten werden.

Alfred Enoch

Als die Besetzung für diese Online-Produktion bekannt gegeben wurde, begann das Interesse stark zu steigen, es ist wirklich ein mit Stars gespicktes Ensemble. Die multiplen Erzählungen ermöglichten es der Besetzung, separat zu agieren, und Tamara Harveys Regie sowie der exzellente Schnitt präsentieren eine stilvolle Produktion. Alfred Enoch führt uns als Michael souverän und fesselnd durch das Labyrinth der Erzählungen, er nutzt seine Erzählkünste effektiv und interagiert sehr gut mit der Kamera. In Wahrheit ist er der einzige Erzähler, der direkt zu uns spricht. Tamzin Outhwaite ist eine ausgezeichnete Interviewerin vom Typ Emily Maitland, aber die meisten Beiträge sind Voiceovers, was eine leichte Enttäuschung darstellt. Stephen Fry spielt eine relativ kleine Rolle als Buchverleger, und es wird fast zu einem Spiel des Stimmen-Erkennens, wenn Schauspieler wie Griff Rhys Jones und Sharon C. Clarke in die Erzählung eintreten. Am besten ist ein wunderbar campes Spiel von Derek Jacobi als Findlay Onyx, einem schwulen Privatdetektiv, der immer wegen Cottaging in Schwierigkeiten gerät und Michael zur Wahrheit über seinen biologischen Vater führt. Die Produktion hätte ein wenig mehr von diesem satirischen Stil vertragen können, Informationen fühlen sich gelegentlich etwas flach vermittelt an, und natürlich lässt jeder Hinweise und falsche Spuren fallen, aber es gibt wenig Auflösung bis zum Ende. Es ist ein langer und verschlungener Weg dorthin.

Tamzin Outhwaite

Mit einer Dauer von einer Stunde und vierzig Minuten fordert es die Konzentration des Zuschauers. Die meisten Online-Präsentationen liegen bei etwa einer Stunde, und dieses Stück erfordert fokussiertes Zuhören. Obwohl das Archivmaterial hervorragend ist, gibt es viele Wiederholungen und Rücksprünge, und vielleicht wäre es lohnender, den Roman zu lesen. Für mich fehlte eine emotionale Verbindung und Tiefe, aber es gibt vieles, was dieses Stück in den unterhaltsamen Darbietungen empfehlenswert macht, und es sollte viele Fans des Buches ansprechen.

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Eine Koproduktion zwischen The Barn Theatre, The Lawrence Bailey Theatre und dem New Wolsey Theatre.