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KRITIK: Wassa Schelesnowa, Southwark Playhouse ✭✭✭
Veröffentlicht am
20. Juni 2016
Von
danielcolemancooke
Vassa Zheleznova Southwark Playhouse 17. Juni 2016
3 Sterne
Vassa Zheleznova ist nicht eines der bekanntesten Stücke von Maxim Gorki; tatsächlich ist es sogar mühsam, online Informationen darüber zu finden. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich nicht um einen Liverpooler Hafenstreik in den 1990er Jahren dreht.
Das ist die Prämisse für diese neue, aktualisierte Version, in der Vassa die Geschäftsführerin einer Reederei-Dynastie in Merseyside ist. Als beeinflussbare Teenagerin heiratete sie in eine reiche Familie, übernimmt dann das Geschäft und wird selbst eine reiche und mächtige Tycoon. Jetzt allerdings steht sie mitten in einem industriellen Konflikt, einer zerrütteten Familie und einem Boulevard-Skandal um ihren Ehemann.
Der aktualisierte Schauplatz war im Allgemeinen effektiv, mit Vassa, die in der Lage ist, eine Vielzahl moderner Gegner auszuschalten, darunter die Presse und Gewerkschaftsführer. Doch das aktualisierte Skript ähnelt oft einer Seifenoper und Vassa wird als ultimative Superbösewichtin dargestellt.
Sie ist so unglaublich unsympathisch, dass es schwerfällt, sich dafür zu interessieren, was mit ihr oder ihrer schrillen und temperamentvollen Familie passiert. Infolgedessen driftet der Dialog oft in Klischees und Melodram ab und hätte mit einem Hauch von Realismus belebt werden können.
Trotz dieser Schwächen ist Sian Pohill-Thomas eine eindrucksvolle Vassa und zeigt reinen Stahl und Entschlossenheit. Es gibt auch starke Unterstützung von Luke Shaw als Vassas in Ungnade gefallener Ehemann und Andy McLeod als der versoffene, eigenwillige Onkel Prokhov.
Das Bühnenbild ist schlicht und funktional, mit beweglichen Rollen, um die Bühne über das Publikum zu verschieben. Max Pappenheims Hintergrundmusik ist in Teilen wunderbar, wird jedoch oft übermäßig eingesetzt, insbesondere am Anfang, wo sie einen äußerst repetitiven und aufdringlichen Hintergrund bildet.
Vassa Zheleznova ist eine ambitionierte Produktion und das Southwark Playhouse muss dafür gelobt werden, ein echtes Risiko mit einem weniger bekannten Text eingegangen zu sein. Doch das Endergebnis trifft nicht ganz ins Schwarze; Brookside trifft Gorky ist eine unterhaltsame, aber keine gewinnbringende Formel.
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