NACHRICHTEN-TICKER
REZENSION: Still, Mercury Theatre Colchester ✭✭✭
Veröffentlicht am
4. Februar 2017
Von
pauldavies
Still
Mercury Theatre
3. Februar 2017
3 Sterne
Die Legende von Vivian Maier ist seit ihrem Tod im Jahr 2009 wirklich gewachsen. Unter ihren Habseligkeiten befand sich eine Teekiste mit ihren erstaunlichen Straßenfotos, alle ungesehen, nie ausgestellt, alle aufgenommen im Laufe der Jahre mit ihrer vertrauenswürdigen Rolleiflex Zwillingslinsen-Spiegelreflexkamera. Sie stellte ihre Fotos nur einmal aus, und die Kritiker in New York verrissen sie. Sie zog nach Chicago, wurde Kindermädchen und fotografierte weiter. Ihre Fotos erzielen inzwischen ein Vermögen, und die Menschen, die sie entdeckten, wurden reich.
Das Stück imaginiert ein Treffen zwischen Maier und einem fiktiven Drogensüchtigen/Hacker, der nur als H bekannt ist, und die Debatte dreht sich um Urheberrecht und Identität. H stiehlt elektronisch die Identitäten von Menschen und als sie high ist, stößt sie in einer Ausstellung in Chicago auf Maiers Arbeit. Vivienne wird zum Leben erweckt, während sie über ihre Arbeit und Daten, Eigentum und Besitz diskutieren. Das Stück ist voll immersiv, das Publikum steht für die einstündige Laufzeit, und Sie können die Still-App herunterladen, um Fotos von der Show zu machen.
Der Zusammenprall vergangener und aktueller Kulturen sorgt für eine unruhige Allianz. Obwohl Beth Fitzgerald als Maier sehr gut ist, ist wenig über ihr Leben bekannt, sodass tatsächliche Vorfälle schwierig nachzustellen sind. Aber sie ist mit Abstand die interessanteste Figur, und ich wollte mehr wissen - auch wenn es nicht alles wahr ist, wollte ich, dass das Stück ihre Gründe, ihre Kunst zu verstecken, tiefer erforscht. Als H ist Molly Taylor überzeugend als ziemlich unsympathischer Charakter, ich fühlte wenig Empathie für sie, obwohl die Themen des Stücks, wie Einsamkeit und Entfremdung, durchaus relevant sind. Der Autor, Paul Hodson, scheint nicht bereit zu sein, sich voll und ganz einer der Figuren zu widmen, beide sind etwas zweidimensional und skizzenhaft.
Das Hauptproblem der Inszenierung liegt im Werk selbst. Jedes von Maiers Fotografien, das auf die Bildschirme projiziert wird, erzählt tausend Geschichten, und hier liegt das Herzstück des Stücks. Nichts auf der Bühne kommt den Momentaufnahmen des wirklichen Lebens gleich, die eingefangen wurden, und das Stück enthält keinen der emotionalen Kontexte, die die Fotografien haben.
Bis 4. Februar 2017
Fotografien: Ludo des Cognets
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