KRITIK: Run Rebel, Mercury Theatre Colchester ✭✭✭✭

Paul T Davies rezensiert Run Rebel, eine Koproduktion zwischen Pilot Theatre und dem Mercury Theatre Colchester.

Die Besetzung von Run Rebel. Foto: Pamela Raith Run Rebel Mercury Theatre

3. März 2023

4 Sterne

Tour-Details Diese Koproduktion zwischen Pilot Theatre und dem Mercury enthält alle Elemente, die man inzwischen von Pilots Literaturadaptionen erwartet; schnelllebig, ausgezeichnete Körperlichkeit und starke Erzählweise. Adaptiert von ihrem Roman durch Manjeet Mann, steht im Kern der Geschichte Amber, die sich nur frei fühlt, wenn sie läuft, ihr Ventil aus einem schwierigen Zuhause: Ein alkoholkranker Vater, der Liebe und Zuneigung zurückhält und ihre Mutter schlägt; weder er noch ihre Mutter sprechen Englisch und kämpfen mit dem Sozialversicherungssystem und Niedriglohn. Sie fürchtet und erwartet eine arrangierte Ehe, wie ihre Schwester Ruby, aber Amber, die sich durch schwierige Teenagerjahre navigiert, will mehr für sich und ihre Mutter. Wenn es zunächst scheint, als wäre dies überwältigend tragisch, liegt seine Stärke im Optimismus, denn dank eines inspirierenden Lehrers beginnt Amber eine Revolution.

Asha Kingsley als Surinder. Foto: Pamela Raith

Ein starkes Ensemble findet perfekte Harmonie in Debbie Durus exzellentem Design, das eine Laufbahn, Schule, Zuhause und effektive Projektionen des Videodesigners Ben Glover umfasst. Jessica Kaur fängt die Verletzlichkeit und wachsende Stärke von Amber perfekt ein, das Publikum steht von Anfang an auf ihrer Seite. Asha Kingsley gibt eine bewegende Darstellung als ihre Mutter Surinder, insbesondere wenn sie lernt, ihren Namen auf Englisch zu schreiben, und Pushpinder Chani ist eine bedrohliche Präsenz als ihr Vater, macht ihn aber menschlich genug, um zu verstehen, dass seine von Narben geprägte Kindheit einen tiefen und schädlichen Schatten auf sein Leben geworfen hat. Simran Kular ist herausragend mit multiple Rollen als Ruby, rebellische und inspirierende Beena und mehr im Ensemble, ebenso wie Hannah Millward und Kiran Raywilliams, insbesondere als Liebesinteresse David. Ein weiteres Highlight dieser Show ist, dass Amber, wenn sie Freude erlebt, fragt, ob sie die Sequenz wiederholen kann – und das ruft gegen Ende des Stücks Jubel im Publikum hervor!

Die Besetzung von Run Rebel. Foto: Pamela Raith

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Artikulation manchmal verloren ging, besonders bei den jüngeren Mitgliedern der Besetzung. Aber Regisseurin Tessa Walker hat eine nachdenklich stimmende, gut getaktete Inszenierung geschaffen (kein Wortspiel beabsichtigt), die fesselnd und spannend ist und für alle, nicht nur für das Zielpublikum, gedacht ist. Es geht jetzt auf Tour, also lassen Sie es nicht an sich vorbeiziehen!

Tour-Details: Pilot Theatre