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REZENSION: Stolz und Vorurteil* (*irgendwie), Criterion Theatre ✭✭✭✭
Veröffentlicht am
4. November 2021
Von
markludmon
Mark Ludmon rezensiert Stolz und Vorurteil* (*irgendwie), eine urkomische Neuinterpretation von Jane Austen, im Criterion Theatre in London
Tori Burgess, Isobel McArthur, Hannah Jarrett Scott, Christina Gordon und Meghan Tyler. Foto: Matt Crockett Stolz und Vorurteil* (*irgendwie)
Criterion Theatre, London
Vier Sterne
Alle Vorurteile gegenüber Jane Austens Geschichten werden in Stolz und Vorurteil* (*irgendwie) mit Freude verworfen. Dies ist kein steifes und feines Drama, sondern eine mit Kraftausdrücken gespickte Komödie, die den ursprünglichen Roman feiert, während sie zugleich spielerisch Austens Welt offenlegt und auseinander nimmt. Ursprünglich im The Tron in Glasgow inszeniert, präsentiert es eine Vielfalt von Akzenten von schottisch bis nordirisch, mit einem Text, der robust und urkomisch in moderne Umgangssprache übersetzt wurde.
Christina Gordon, Tori Burgess, Isobel McArthur, Jannah Jarrett Scott und Meghan Tyler. Foto: Matt Crockett
Mit einer rein weiblichen Besetzung ist es als fünf Dienerinnen gerahmt, die aus den Schatten von Austens Buch treten, um die Geschichte der Bennet-Schwestern und deren Streben nach Liebe zu erzählen. Das eindrucksvolle Quintett aus Tori Burgess, Christina Gordon, Hannah Jarrett-Scott, Isobel McArthur und Meghan Tyler übernimmt alle Rollen, von Lizzie und Jane Bennet bis hin zum strengen Mr. Darcy und dem netten, aber etwas einfältigen Mr. Bingley. Unter der Regie von McArthur mit Simon Harvey präsentieren sie anschaulich (und ziemlich genau) die Geschichte, die man aus zahlreichen Film- und TV-Adaptionen kennt, mit Regency-Bühnenbild und Kostümen, entworfen von Ana Inés Jabares-Pita. Wie eine stürmische Karaoke-Party wurden moderne Pop-Songs genial in die Mischung eingefügt und erinnern uns daran, dass manche Gefühle heutzutage genauso „universal anerkannt“ sind wie im Jahr 1813.
Meghan Tyler, Hannah Jarrett Scott, Isobel McArthur, Tori Burgess und Christina Gordon. Foto: Matt Crockett Man muss Austens Bücher nicht kennen oder sogar mögen, um die Show zu genießen, aber es gibt einige Insider-Witze für Austen-Fans und satirische Kommentare zu ihren Romanen und der patriarchalischen, ungleichen Gesellschaft ihrer Zeit. Es wird hervorgehoben, wie Frauen dringend einen Ehemann aus wirtschaftlichen Gründen benötigten und wie Geschichten der Arbeiterklasse – insbesondere die der Diener – selten in der Fiktion vertreten waren. Die Geschichte und die Charaktere werden in einen Kontext des 21. Jahrhunderts gesetzt, wobei auf toxische Männlichkeit und andere aktuelle Themen eingegangen wird. Doch es wird nie allzu belehrend, sondern legt Wert auf Lacher und breite anarchische Komödie in einem gut geölten Ablauf ohne viele Unterbrechungen.
Jetzt im Criterion Theatre in London bis zum 13. Februar 2022. Tickets sind jetzt im Verkauf.
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