NACHRICHTEN-TICKER
BEWERTUNG: Kuss der Spinnenfrau, Menier Chocolate Factory ✭✭✭✭
Veröffentlicht am
28. März 2018
Von
markludmon
Mark Ludmon rezensiert die neue Bühnenadaption von Kuss der Spinnenfrau im Menier Chocolate Factory
Samuel Barnett und Declan Bennett in Kuss der Spinnenfrau. Foto: Tristram Kenton Kuss der Spinnenfrau
Menier Chocolate Factory
Vier Sterne
Tickets buchen Manuel Puigs klassischer Roman Kuss der Spinnenfrau hat mehrere Inkarnationen durchlaufen, darunter die eigene Bühnenversion des Autors, ein Film und ein Musical, aber die neue Produktion im Menier Chocolate Factory geht zurück zur Quelle. Der puerto-ricanische Dramatiker José Rivera und der britische Autor Allan Baker haben das Originalbuch von 1976 adaptiert, um ein intimes, intensives Drama über Liebe, Freundschaft und die Bedeutung von Freiheit zu schaffen.
Samuel Barnett und Declan Bennett in Kuss der Spinnenfrau. Foto: Tristram Kenton
Das Stück spielt im repressiven, turbulenten Argentinien der Mitte 1970er Jahre und verfolgt die sich entwickelnde Beziehung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern: Molina, einem campen, sensiblen schwulen Schaufenstergestalter, der wegen grober Unzüchtigkeit inhaftiert wurde, und Valentin, einem brutalen, heterosexuellen politischen Agitator, der nach dem Verdacht auf einen Terroranschlag gefoltert wurde. Im Laufe der Wochen in ihrer gemeinsamen Zelle in einem Gefängnis in Buenos Aires finden sie durch Molinas Nacherzählung seiner liebsten klassischen Filme eine Verbindung und pflegen eine Beziehung, die sich von Konventionen über Geschlecht und sexuelle Orientierung befreit.
Samuel Barnett und Declan Bennett in Kuss der Spinnenfrau. Foto: Tristram Kenton
Das Paar findet auch eine Art Freiheit durch die Fantasie, als Molina eine Abfolge von campen B-Movie-Melodramen von Film Noir bis Zombie-Horror erzählt, die auf Jon Bausors kargem Gefängnisset durch animierte schattenhafte Projektionen von Andrzej Goulding zum Leben erweckt werden. Ansonsten liegt der Fokus auf den beiden Männern mit gelegentlichen Erinnerungen an das Regime durch einen strengen Gefängniswärter, gespielt von Grace Cookey-Gam.
Samuel Barnett ist kraftvoll und bewegend als Molina, ein redseliges Bündel aus kaum kontrollierter Nervosität, im Gegensatz zu Declan Bennett als hartem, grüblerischem Valentin, der zaghaft lernt, zärtlichere Gefühle unter seiner Wut über politische Ungerechtigkeit zu erkunden. Unter der Regie von Laurie Sansom baut sich die emotionale Verbindung zwischen den beiden Männern langsam auf, da sie an ihren eigenen Seiten der Zelle/Bühne festhalten, aber sobald sie sich verbinden, wird es intensiver, da sie sich den Raum teilen. Überraschend witzig zuweilen, hat die Produktion viele berührende Momente, ohne sentimental zu werden. Während dieses ungleiche Paar eine private Freiheit miteinander findet, unterstreichen die häufigen störenden Schrille der Gefängnissirene, dass die Gefahr nie weit entfernt ist.
Läuft bis zum 5. Mai 2018
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