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KRITIK: Kathleen Turner - Finding My Voice, The Other Palace ✭✭✭✭✭
Veröffentlicht am
3. Mai 2018
Von
julianeaves
Kathleen Turner. Foto: Nick Rutter Kathleen Turner: Finding My Voice
The Other Palace,
Freitag, 20. April 2018
5 Sterne
Dies ist ein großartiger Abend im Theater, mit einer Handvoll alter und neuer Lieder, die von einer der besten Schauspielerinnen im Geschäft richtig aufgemischt werden, und - das ist der Clou - in einem der cleversten und frechsten Geplänkel verpackt, das Sie seit langem hören werden. Die ersten beiden Nummern, 'Where or When' und 'Let's Fall In Love', führen uns in die besonders dunklen und schweren Qualitäten von Turners Singstimme ein, aber es ist, wenn ihre Erzählung vor dem viel lockeren und liebenswürdigen 'Since I Fell For You' einsetzt, dass wir wirklich den Anschluss finden.
Mit nur einem feinen Trio zur Unterstützung und Andy Gales durchdachtem Tempo und Regie, um den Abend zu gestalten, verlässt sich Turner nur auf eine schwarze Bluse und Hose, um ihr meisterhaftes Repertoire an Ausdrücken und Gesten zu rahmen und damit ihre Geschichten zu entfalten, auf denen die Lieder wie Zuckerpflaumen auf einem Weihnachtstisch thronen. Es gibt eine Art Bühnenbild von Designer Robert Jones, bestehend aus einem festen Sofa und ein paar Stühlen, die ihr eine Vielzahl von Orten bieten, auf denen sie sich niederlassen kann, jeder Moment wunderschön von David Howe beleuchtet. Aber die Unruhe ihrer Vorstellungskraft hält sie so in Bewegung, dass wir immer auf sie fokussiert bleiben, von Anfang bis Ende.
Tatsächlich bleiben wir von dem Beifall, der ihre erste Erscheinung auf der Bühne begrüßt, bis zum stehenden Applaus, der die Veranstaltung abschließt, auf diese bemerkenswerte Person - diesen Star - und ihre Gedanken und Äußerungen fixiert. Während Kathleen erzählt, interpoliert ihr inspirierter musikalischer Leiter und Arrangeur Mark Janas (sie haben gerade eine Tour zu den Lieblingszielen der Cunard Line auf der Queen Victoria zusammen abgeschlossen) mit witzig präzisem musikalischem Kommentar. Mit Experten wie Jonny Gee oder Jerome Davies am Bass und Jonathan Preiss an der Gitarre ist musikalische Qualität garantiert. Mit Mic Pool zur Hand, um den Klang so fein abzustimmen, ist das Paket komplett.
Die musikalische Bandbreite, wie auch die Lebenserfahrungen und intellektuellen Interessen unserer Hauptdarstellerin, ist immens. Wir springen von venezolanischen Hits (sowohl in perfektem Spanisch als auch im englischen Volksmund vorgetragen) zu einem prächtigen 'If You Believed In Me' aus dem Songbook der 30er Jahre, dann weiter über 'Any Place I Hang My Hat Is Home' und eine Handvoll brillant lustiger Geschichten (die Texte stammen alle von Turner, und sie sind großartig), bis hin zum bezaubernden 'Sweet Kentucky Ham On Your Mind'. Sie kann sogar 'On The Street Where You Live' zu ihrem eigenen machen und jedem Moment Wahrheit verleihen, von der es mehr im so Sondheim'schen 'Live Alone And Like It' gab. Die erste Hälfte schloss mit dem gut gelaunten 'I'd Rather Be Sailing'.
Die zweite eröffnete mit einem smarten Zwischenspiel der Band, und dann erhielten wir mehr soziale Bewusstseinsbildung von einem bemerkenswert frischen und treffenden 'Buddy, Can You Spare A Dime?'. Politische Diskussionen waren nun an der Tagesordnung, als wir auch Molly Ivens' Analyse der aktuellen politischen Lage ansprachen, insbesondere im Staat, unterbrochen von Rodgers und Hammersteins Angriff auf die wachsende Flut des McCarthyismus, 'You've Got To Be Taught'. Eine hellere Stimme erklang in 'Everybody Has The Right To Be Wrong', das wie Jerry Herman klingt, aber tatsächlich von Sammy Cahn und Jimmy van Heusen stammt und von niemand anderem als Sinatra gesungen wurde. Das ist feinste Qualität!
Das führt uns zu einem brandneuen Song, 'In This Town', der für diese Tour in Auftrag gegeben wurde und einen massiven Schlag gegen die Angriffe der Neuen Rechten auf die Gesundheit und Autonomie von Frauen führt. Dies führt uns zu ihrem Kampf gegen rheumatoide Arthritis und einer berührenden Darbietung von ‘Send In The Clowns’. Dies geht in eine Erinnerung an ihren Auftritt in ‘The Graduate’ im West End über und dann am Broadway, wo ein großes Statement für die Darstellung einer nackten Hauptdarstellerin mit 48 Jahren gesetzt wurde! (Das erhielt Applaus von ihrem überwiegend ähnlich gealterten Publikum.)
Wir wurden sanft mit ‘A Foggy Day’ gestimmt und schritten über ihren harten Schauspielkurs ‘Shut Up ... and do it!’ und ‘I May Have Never Found My Way To You’ und ‘Throw It Away’ zu einem üppigen Abschluss mit ‘Ev’rytime We Say Goodbye’, das anfangs sehr à la Ella nur mit einer Gitarre gesungen wurde, dann in ein vollständiges Arrangement der Band überging, gemischt mit ‘What’ll I Do?’, und das, meine Damen und Herren, war so ziemlich alles.
Wunderbar.
KATHLEEN TURNER - FINDING MY VOICE UK TOUR-DETAILS
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