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REZENSION: How To Hold Your Breath, Royal Court Theatre ✭✭✭✭

Veröffentlicht am

12. Februar 2015

Von

markludmon

Maxine Peake und Peter Forbes in How To Hold Your Breath. Foto: Manuel Harlan How to Hold Your Breath

Royal Court Jerwood Theatre Downstairs

Vier Sterne

Zinnie Harris' How to Hold Your Breath ist ein verwirrendes Stück, aber nicht unbedingt auf eine schlechte Weise. Mit einem wechselnden Ton von Komödie zu Horror führt es in verschiedene, unerwartete Richtungen, sodass man nie genau weiß, wohin es geht oder was passiert. Im Mittelpunkt steht Dana, eine Betriebswirtschaftlerin, die in Berlin mit ihrer Schwester Jasmine lebt. Es beginnt mit einem One-Night-Stand, bei dem in einigen lustigen Gesprächen herauskommt, dass der Mann, den Dana aufgegabelt hat, sie für eine Prostituierte hielt. Da er behauptet, er bezahle nur für Sex, wird er wütend, als sein Geld abgelehnt wird, und stürmt hinaus.

Alles scheint zunächst einfach, aber seine Abschiedsbemerkung, dass er ein mächtiger Dämon sei, beginnt zu gären, und besorgt über ein seltsames Mal auf ihrer Brust beginnt Dana zu ahnen, dass sie tatsächlich von einem Teufel heimgesucht wird. Ihre Weigerung, 45 Euro als Bezahlung für Sex anzunehmen, wird geheimnisvoll in Vorfällen widergespiegelt, bei denen sie die Chance hat, 45 Euro zu gewinnen – eine Gelegenheit, die sie hartnäckig ablehnt. Als sie sich mit ihrer Schwester auf den Weg zu einem Vorstellungsgespräch in der ägyptischen Stadt Alexandria macht, beginnt ihr Leben sich aufzulösen, scheinbar als Opfer übernatürlicher Kräfte. Dazu kommt, dass ein Bibliothekar in zunehmend unwahrscheinlichen Situationen auftaucht und ihr „wie man“-Selbsthilfebücher anbietet, um Dana bei ihren verschiedenen Herausforderungen zu unterstützen.

Nun im Bereich der Fantasie scheint das Stück zu einem magischen faustischen Märchen zu werden, bleibt aber dennoch einigermaßen in der Realität verwurzelt. Doch Harris lenkt das Stück in eine andere Richtung, in der die Realität in einer Reise bricht, die zunehmend zu einem Alptraum wird. Gesellschaft und Wirtschaft zerfallen um sie herum, während die Reise der Frauen zu einem verzweifelten Versuch wird, als illegale Einwanderer nach Afrika zu fliehen.

Ein Thema, das sich durch das Stück zieht, sind die verschiedenen Arten von Transaktionen, die unser Leben untermauern. Danas Fachgebiet ist Kundendynamik, das Verstehen der Psychologie von Transaktionen, und ihr Unverständnis der Beziehung zwischen ihr und ihrem Bekanntschaft scheint der Auslöser für die nachfolgenden Katastrophen zu sein. Harris stellt es in den Kontext der aktuellen EU-Krise, verursacht durch falsch eingeschätzte Schulden, und denkt sich die Folgen eines vollständigen Zusammenbruchs der europäischen Wirtschaft aus.

Doch im Herzen des Stücks steht Danas eigener Weg von einem ruhigen, normalen Leben in Berlin zu einer Frau, die durch das Leiden, das sie später erträgt, zu extremen Maßnahmen getrieben wird. Trotz der bizarren und zunehmend unwirklichen Situationen, in denen Dana sich befindet, hält Maxine Peake den Charakter mit einer robusten Hartnäckigkeit geerdet und glaubwürdig, während sie ums Überleben kämpft. In einer starken Performance verwandelt Christine Bottomley Danas Schwester von der frechen besten Freundin zu einer Kreatur, die von den Umständen gebrochen ist. Peter Forbes' stets hilfsbereiter Bibliothekar bringt Humor, indem er zunehmend absurde Selbsthilfebücher wie „Wie man Gefahr erkennt und weiß, wie man damit umgeht“ und „Wie man mit den sich ändernden Zeiten Schritt hält“ anbietet.

Unter der Regie von Vicky Featherstone ist dies ein ehrgeiziges Stück, das daran erfreut, das Publikum zu verblüffen. Chloe Lamfords Bühnenbild, das Schichten zurückzieht und in Winkeln kippt, spiegelt den Zusammenbruch von Danas Leben und der europäischen Gesellschaft wider, mit eindrucksvollen, unvergesslichen Szenen, die durch die Schatten und Effekte von Paule Constables Beleuchtung verstärkt werden. Es ist eine beunruhigende Erfahrung, die einen hoffen lässt, draußen im Theater einen eigenen Bibliothekar mit einem „wie man“-Buch zu finden.

How To Hold Your Breath wird derzeit im Royal Court Theatre bis zum 21. März 2015 aufgeführt. Für eine andere Perspektive siehe Stephen Collins' Rezension Wenn Sie die Produktion gesehen haben, würden wir uns über Ihre Kommentare freuen. Wir haben beide Rezensionen veröffentlicht, um eine Diskussion anzuregen.

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