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KRITIK: Fanny und Alexander, Old Vic Theatre ✭✭✭✭

Veröffentlicht am

6. März 2018

Von

markludmon

 

Die Besetzung von Fanny und Alexander am Old Vic. Foto: Manual Harlan Fanny & Alexander

Old Vic Theatre

5. März 2018

Vier Sterne

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Ingmar Bergmans Oscar-prämierter Film Fanny & Alexander, der in der Welt des Theaters spielt, eignet sich ideal für eine Bühnenadaption. Inspiriert von seiner eigenen Kindheit erzählt Bergman die Geschichte der farbenfrohen, glamourösen Familie Ekdahl, angeführt von der theatralischen Grand Dame Helena Ekdahl und ihrem charismatischen Schauspieler-Manager-Sohn Oscar, zusammen mit seiner Schauspieler-Ehefrau Emilie und einer Vielzahl bunter Verwandter. Hauptsächlich aus der Perspektive von Oscars und Emilies Sohn Alexander wird die liberale, liebevolle Umgebung gefeiert, die er und seine jüngere Schwester Fanny genießen, bis sie in das kalte, moralistische Zuhause eines lutherischen Bischofs, Edvard Vergerus, stürzen, der zum zweiten Ehemann ihrer Mutter wird.

Die Besetzung von Fanny und Alexander. Foto: Manual Harlan

Diese neue geschickte Adaption von Stephen Beresford macht sich die Theatralik der Originalgeschichte zunutze und beginnt mit Alexanders Prolog vor dem Vorhang zum Publikum. Sie ist durchsetzt mit wiederkehrenden Anspielungen auf Shakespeare, insbesondere Hamlet, sowie mit Anklängen an Ibsens Stück Die Wildente über die Familie Ekdal, die der Realität entkommt, indem sie in einer Welt der Selbsttäuschung lebt. Die Welt der Ekdahls ist voller Fantasie, Geschichten, Zaubertricks und Marionetten, während die Familie des Bischofs streng und farblos ist – ein Kontrast, der sich wunderschön in Tom Pyes Bühnenbildern widerspiegelt, von den satten Rottönen der Theaterwelt bis zur kargen, leeren Box des Bischofsschlosses. Dies wird durch Bergmans Liebe zum Essen weiter betont, indem uns die Menüs bedeutender Feiermahlzeiten serviert werden, von einem üppigen Weihnachtsessen im Hause Ekdahl bis hin zum kargen, geschmacklosen Angebot der Bischofsfamilie zu seiner Hochzeit mit Emilie.

Karina Fernandez und Thomas Arnold in Fanny und Alexander. Foto: Manual Harlan

Genau wie Bergmans Vater in Wirklichkeit ein strenger lutherischer Pfarrer war, gibt es eine idealisierte, märchenhafte Qualität in der Erziehung der Kinder, während Alexanders Wut auf Gott und Angst vor dem Tod mit dem typischen Bergmanesken Auftritt des Sensenmanns auf der Bühne externalisiert wird. Dennoch ist das Stück kein schwarz-weißes Moralmärchen. Während die Ekdahls warm und großzügig sind, sind sie auch nachlässig im Umgang mit dem Leben und den Gefühlen anderer, ohne Reue, was die Betonung des Bischofs auf Disziplin und ein bescheidenes Leben in einem positiveren Licht erscheinen lässt.

Kevin Doyle und Catherine Walker in Fanny und Alexander. Foto: Manual Harlan

Schlussendlich wohlmeinend, aber tyrannisch und kontrollierend, wird Edvard durch die wohlüberlegte Darstellung von Kevin Doyle, der der Figur Menschlichkeit verleiht, die eine zweidimensionale Schurkenfigur hätte werden können, nicht zum Monster. Catherine Walker bringt überzeugend Emilies Wechsel von einer frei lebenden Schauspielerin in einer Familie von Libertinern zur Ehefrau eines frommen Christen zur Geltung und zeigt uns eine Frau, die zwischen zwei Welten hin- und hergerissen ist. Als Helena, die Matriarchin der Ekdahl-Familie, strahlt Penelope Wilton Wärme und Humor aus und verkörpert den Reiz des glamourösen Lebens, den Bergman uns auch in seinem Film Lächeln einer Sommernacht aus dem Jahr 1955 gab – der Grundlage für Sondheims A Little Night Music. Dies wird ergänzt durch Michael Pennington, der Onkel Isak, einen Familienfreund und Zauberer, mit funkelndem Charme zur Darstellung bringt. Sie gehören zu mehreren hervorragenden Darbietungen in einer großen Besetzung, von Jonathan Slinger und Thomas Arnold als Helenas Söhne Gustav Adolf und Carl bis hin zu Misha Handley in einem beeindruckenden Bühnendebüt als Alexander.

Michael Pennington in Fanny und Alexander. Foto: Manual Harlan

Mit einer Dauer von dreieinhalb Stunden, inklusive zwei Pausen, hat Beresford versucht, viel von dem Reiz und Detail von Bergmans fünfstündiger Mini-Serie und der 1982er Filmversion, die über drei Stunden dauerte, einzufangen. Während die visuelle Pracht des Originals auf der Bühne schwer darzustellen ist, hat die Produktion dank Pyes Design und Mark Hendersons Beleuchtung ihren eigenen markanten Stil. Trotz ihrer Länge zieht das Stück unter der Regie von Max Webster nie in die Länge, sondern trägt uns mit seiner verführerischen Kombination aus Drama, Komödie und einem Hauch von Magie mit sich.

Läuft bis 14. April 2018

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