BEWERTUNG: Country Music, Omnibus Theatre Clapham ✭✭✭✭

Mark Ludmon rezensiert Scott Le Crass' Wiederaufnahme von Simon Stephens' Country Music im Omnibus Theatre in Clapham, London

Foto: Bonnie Britain Country Music Omnibus Theatre, London

Vier Sterne

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Simon Stephens ist inzwischen als einer der führenden Dramatiker Großbritanniens bekannt, von modernen Klassikern wie Harper Regan und Punk Rock bis hin zum Phänomen The Curious Incident of the Dog in the Night-Time. Sein Interesse, die Leben der Arbeiterklasse ungeschönt offenzulegen, zeigt sich in seinem Stück aus dem Jahr 2004, Country Music. Dieses Stück wurde in einer neuen Produktion wieder aufgenommen, die von Scott Le Crass intelligent inszeniert wurde und durch Zurückhaltung kraftvoll die Geschichte eines Mannes auf seinem schwierigen Lebensweg erzählt.

Wir lernen Jamie zunächst als 18-jährigen aus Gravesend in Kent kennen, in einer berührenden Szene mit seiner Freundin Lynsey, während sie im Auto sitzen und vorsichtig ihre Gefühle füreinander testen. Aber schnell stellt sich heraus, dass das Auto gestohlen ist und Jamie schockierend gewalttätige Handlungen begangen hat, die Folgen haben werden, die er nicht bedacht hat. In den folgenden 21 Jahren gibt uns Stephens Szenen, die Momentaufnahmen seiner Zeit im Gefängnis und darüber hinaus bieten, unvollkommene Einblicke in das, was geschehen ist und was dahinter liegt. Trotz seiner Verbrechen werden wir dazu gebracht, seine Suche nach Erlösung und emotionalen Verbindungen zu verstehen, aber es gibt eine Neigung zur Gewalt in ihm, die während des ganzen Stücks eine beunruhigende Spannung hinzufügt.

Foto: Bonnie Britain

Diese Ambivalenz ist ausgeglichen in Cary Cranksons Darstellung von Jamie, der eine enorme Fähigkeit zur Liebe hat, aber ständig gegen seine Frustration und seinen Ärger kämpft. Er wird von drei starken Darbietungen unterstützt, darunter Rebecca Stone als Lynsey, hin- und hergerissen in ihren Gefühlen für einen jungen Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlt, der aber möglicherweise Probleme mitbringt. Newcomerin Frances Knight ist perfekt als Jamies Tochter, Emma, in einer herzzerreißenden Szene, die wunderschön zeigt, was beide verloren haben. Dario Coates hat eine Aufrichtigkeit als sein Bruder Matty, die das Leben und die Entscheidungen hervorhebt, die Jamie verpasst hat und potenzielle Erlösung aufzeigt.

Mit nur 75 Minuten Laufzeit hat diese hervorragende Wiederaufnahme eine fesselnde Stille, mit Malen von Schweigen voller unausgesprochener Bedeutung. Ergänzt durch Video- und Lichtdesign von Benny Goodman, platziert Liam Sheas Bühnenbild die Aktion auf etwas, das einem Holzfloß ähnelt, lose von Seilen wie eine behelfsmäßige Zugbrücke aufgehängt, so prekär wie Jamies Existenz. Mit kraftvoller Intimität und Kürze bietet diese Produktion verlockende Fragmente eines Lebens, das gebrochen ist, aber nicht völlig jenseits der Reparatur.

Gelaufen bis zum 23. Juni 2019

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