REZENSION: Chicago, Phoenix Theatre ✭✭✭✭

Douglas Mayo rezensiert das ikonische Musical Chicago, das derzeit im Phoenix Theatre aufgeführt wird.

Josefina Gabrielle als Velma Kelly in Kander und Ebbs Chicago ist zurück im West End und es ist genauso relevant wie damals, als Walter Bobbie und Ann Reinking diese verblüffend reduzierte Vision des Musicals vor einundzwanzig Jahren im New York City Centre's Encores präsentierten. In einer Zeit, in der Fake News und falsche Berühmtheiten ihren Höhepunkt erreichen, gab es Momente in diesem neuen Revival von Chicago im Londoner Phoenix Theatre, in denen ich unangenehm lachen musste. Schließlich handelt es sich um eine Show, in der Billy Flynn, der Anwalt des Systems, deutlich macht, dass ihn Unschuld nicht interessiert, sondern nur, ob der potenzielle Mandant seine verlangte Gebühr von 5000 Dollar zahlen kann. Er ist sogar dreist genug, zu behaupten, dass, wenn Christus auf die Erde gekommen wäre und in Chicago gepredigt hätte und er den Fall übernommen hätte, die Dinge anders ausgegangen wären.

Cuba Gooding Jr als Billy Flynn und Sarah Soetaert als Roxie Hart in Chicago

In dieser Produktion gibt Hollywood-Star Cuba Gooding Jr sein Debüt im Musicaltheater als Flynn. Sein Gesang ist manchmal etwas schwach, aber was ihm in dieser Abteilung fehlt, macht er mehr als genug mit schierer Chuzpe wett. Gooding Jr kann sich bewegen, das ist sicher, sein „They Both Reached For The Gun“ ist eine Freude zu sehen. Pure Eleganz!

Sarah Soetaert (Roxie) und Josefina Gabrielle (Velma) sind ein perfektes Paar von Jazz-Zeit-Mördern. Sie spielen perfekt gegeneinander und machen jeden komödiantischen Moment perfekt. Ihr „Hot Honey Rag“ ist eine Freude.

Ruthie Henshall als Mama Morton in Chicago

Der kleine Paul Rider ist perfekt als Amos Hart besetzt. Während Ruthie Henshall das Beste aus Mama Morton herausholt. Nachdem ich Ruthie beim ursprünglichen Lauf der Show in London gesehen hatte, fand ich es etwas enttäuschend, ein so enormes Talent in einer geringeren Rolle in einer Show zu sehen, in der sie zusammen mit Co-Star Ute Lemper triumphierte. Die Matron ist eine großartige Rolle, aber ich hatte oft das Gefühl, dass sie Henshalls Fähigkeiten einschränkte und obwohl sie eindeutig ein Publikumsliebling war, kann ich es kaum erwarten, sie in einer Show zu sehen, in der sie ihr volles Potenzial erneut zeigen kann.

Sarah Soetaert als Roxie Hart und Chris Warner als Drake in Chicago

Es ist ein Tribut an Kander und Ebbs Material, dass Chicago eine Show ist, die keine große Kulisse oder überkomplizierte Inszenierung benötigt. Inspiriert von Bob Fosses Originalchoreographie, ist dies eine Show, bei der das Material und die enorm talentierte Besetzung, ganz zu schweigen von Ian Townsends sensationeller Band, ausreichen, um einen Abend außergewöhnlicher Unterhaltung zu bieten.

Sarah Soetaert als Roxie und die Besetzung von Chicago im Phoenix Theatre

Es gibt kein schwaches Glied in diesem talentierten Ensemble. Die sechs fröhlichen Mörderinnen sind eine Freude, Chris Warner Drakes Casely voll von Machismo und latenter Energie, Abramo Ciullos Jury ist ein komödiantisches Vergnügen, und A D Richardsons Mary Sunshine trifft Noten, die eigentlich unmöglich sein sollten. Jede Nummer ist präzise und es ist eine absolute Freude zuzusehen.

Es ist großartig, Chicago zurück im West End zu sehen. Es ist sicherlich eine Show, die ich gerne von Zeit zu Zeit wiedersehe und ich bin sicher, dass dieses Revival ein Publikumsliebling sein wird.

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